von Holger Nicolay
Der Lions Club Hochheim-Flörsheim unterstützt die Integrationsbemühungen von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund, insbesondere beim Deutschunterricht für Kinder und Erwachsene in Hochheim und Flörsheim. Die Flörsheimer Initiative „TOM hilft“ konnte sich im vergangenen Jahr über Lehrmaterialien für aus der Ukraine geflüchtete Erwachsene freuen, der ebenfalls unterstützte Verein „Stern des Südens“ kümmert sich in Flörsheim seit Jahren rührig um ergänzende Maßnahmen zum besseren Spracherwerb von nichtdeutschen Schülern.
Auch in Hochheim steht der Spracherwerb Geflüchteter ganz oben auf der Agenda der Stadtverwaltung: Diese stellt die Räumlichkeiten für den Unterricht. Das Land Hessen finanziert die eigentlichen Sprachkurse „Deutsch4You“ sowie Ausflüge zur praktischen Anwendung der Sprachkenntnisse. Drei Kurse vornehmlich mit Ukrainerinnen kamen so zustande und drei weitere Kurse, in denen Menschen aus Afghanistan und Syrien sowie Eritrea, Somalia und anderen Herkunftsländern unterrichtet wurden.
Für den Unterricht der Erwachsenen und sogar die Betreuung noch nicht schulpflichtiger Kinder ist so gesorgt, eine Lücke tut sich jedoch bei den Prüfungsgebühren für den Nachweis der Sprachkenntnisse auf.
Nach erfolgter Übergabe der Teilnahmebestätigungen und Deutschzertifikate im Rathaus versammelten sich alle erfolgreich Ausgezeichneten auf dem Le-Pontet-Platz zum Gruppenfoto mit Bürgermeister Dirk Westedt (hintere Reihe, 2. von rechts). Finanziell unterstützt wurden die Prüfungen durch den Lions Club Hochheim-Flörsheim, im Bild mittig links neben dem Kinderwagen der Integrationsbeauftragte des Clubs Dr. Martin Ullner (links) sowie Präsident Heinz-Peter Kohl (rechts).
Nachdem der Lions Club Hochheim-Flörsheim im Jahr 2020 die Sprachzertifikate der „Mama lernt Deutsch“-Kurse unterstützt hatte, stieß die Anfrage Dagmar Benners als Koordinatorin im städtischen Team Integration dort einmal mehr auf offene Ohren: „Wir freuen uns, dass der Lions Club die Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt.“
So kam es zu einer feierlichen und viel beachteten Übergabe der Deutschzertifikate im Hochheimer Rathaus, der nicht nur Bürgermeister Dirk Westedt mit zahlreichen städtischen Vertreterinnen beiwohnte, sondern auch der Lions-Präsident Heinz-Peter Kohl sowie der Integrationsbeauftragte des Clubs Dr. Martin Ullner.
In seiner Eröffnung fand Bürgermeister Dirk Westedt gleichsam lobende Worte für die Lernbereitschaft der vornehmlich geflüchteten Frauen und für die finanzielle Unterstützung des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim.
Im Mittelpunkt der feierlichen Übergabe standen aber die Teilnehmerinnen, die in den vergangenen zwölf Monaten dreihundert Unterrichtsstunden absolviert hatten. Katrin Plocher-Weiser überreichte Teilnahmebestätigungen sowie Deutschzertifikate der Niveaus A1 und A2, wobei sie in beachtlicher Weise zu jeder Absolventin persönliche Worte fand, kannte sie doch alle Ausgezeichneten persönlich als Lehrkraft der Anfängerkurse.
Nachfolgend überreichte der Präsident des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim Heinz-Peter Kohl die Zertifikate für das Sprachniveau B1. Er stellte den Bezug zum Arbeitsmarkt her, indem er die im eigenen beruflichen Alltag erfahrene Relevanz nachgewiesener Deutschkenntnisse in Bewerbungsverfahren illustrierte.
Dr. Martin Ullner als Integrationsbeauftragter des Lions Clubs für Hochheim hatte dann das Vergnügen, das einzige Zertifikat für die an diesem Tag höchste Auszeichnung B2 zu überreichen, ehe sich alle Beteiligten zum abschließenden Gruppenfoto auf dem Le Pontet-Platz vor dem Rathaus einfanden.
von Holger Nicolay
Dieser Tage fand endlich die vom Lions Club Hochheim-Flörsheim und der Arbeitsgemeinschaft Alt-Hochheim initiierte und finanzierte Sanierung des Mahnmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs seinen Abschluss. Es war die letzte, gen Osten gewandte Sandsteinplatte, über deren Sanierung oder Austausch sich die Initiatoren der Sanierung und die Denkmalbehörden über lange Zeit nicht einig werden konnten.
Vor Monaten schon waren die liegenden Gedenksteine für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs aufwändig gereinigt worden. Auch das gemauerte Mahnmal zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg umgekommenen Hochheimer Mitbürger wurde gereinigt und ausgebessert. Stein des Anstoßes im wahrsten Sinne des Wortes jedoch war die östliche Sandsteinplatte mit den Namen von Gefallenen der Jahre 1916 bis 1918.
Nachweislich nicht historisch, sondern erst in den 1960er Jahren beim Umbau des Mahnmals nach dem Zweiten Weltkrieg erstellt worden sei die Platte, ist sich der Lions-Initiator und vereidigte Sachverständige für Antiquitäten Alexander von Renz mit den Geschichtsforschern der Arbeitsgemeinschaft Alt-Hochheim und Ulrich Schulz, dem Geschäftsführer des die Sanierung ausführenden Steinmetzbetriebs einig. Für dennoch im Original erhaltenswert hielt sie hingegen die Denkmalbehörde des Main-Taunus-Kreises, so dass monatelange Verhandlungen zwischen wünschenswerter aber technisch kaum umsetzbarer Sanierung der Platte und ihrem Austausch als zukunftssicherer Variante notwendig wurden.
Mit großem Gerät musste der Budenheimer Steinmetzbetrieb Sauer GmbH am Bahnberg vorfahren, um die neue Sandsteinplatte zum Gedenken an die im ersten Weltkrieg gefallenen Hochheimer Bürger anzuliefern.
Die neue Sandsteinplatte zum Gedenken an die gefallenen Hochheimer der Weltkriegsjahre 1916 bis 1918 steht zum Einbau bereit. Mit dabei (von links) der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Alt-Hochheim Klaus Umstätter, Sanierungs-Initiator und Past-Präsident des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim Alexander von Renz, der Geschäftsführer des ausführenden Budenheimer Steinmetzbetriebs Ulrich Schulz sowie Lions-Präsident Heinz-Peter Kohl.
Für die Erneuerung der Platte sprachen gute Gründe, wie Ulrich Schulz bereits bei der offiziellen Wiedereinweihung des Mahnmals im Juni letzten Jahres ausgeführt hatte: Diese war früheren Zeiten (aus heutiger Sicht nicht mehr sachgerecht) versiegelt worden, so dass sich in ihr Wasser angestaut hatte und damit die Bildung von Hohlräumen und Abplatzungen begünstigt worden waren.
Mit dem nun erfolgten Einbau der letzten Sandsteinplatte am Mahnmal für die Hochheimer Gefallenen der beiden Weltkriege findet ein Herzensprojekt von Alexander von Renz seinen Abschluss: Er hatte gemeinsam mit dem Lions Club Hochheim-Flörsheim und der Arbeitsgemeinschaft Alt-Hochheim bereits im Jahr 2015 das Mahnmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 am Geheimrat-Hummel-Platz sanieren lassen, eher er seit 2021 die Sanierung des Mahnmals unterhalb der Kirche St. Peter und Paul zu organisieren begann.
Aber, so hatte es Bürgermeister Dirk Westedt bei der offiziellen Wiedereinweihung des Mahnmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs dem heute amtierenden Lions-Präsidenten Heinz-Peter Kohl mit auf den Weg gegeben: Allein Hochheim nennt weit über 100 Gedenksteine und Wegkreuze sein eigen – für Sanierungen zum Erhalt des kulturellen Erbes ist also sowohl in Hochheim als auch in Flörsheim noch viel Potential.
von Holger Nicolay
Am Samstag, den 06. Mai 2023 wird der Lions Club Hochheim-Flörsheim wieder auf dem Hochheimer Wochenmarkt vertreten sein. Er informiert dort über seine aktuellen Förderprojekte und kommenden Aktivitäten wie das Weinfest und die Benefizkonzerte. Zudem kann der Lions-Pass sowie der Lionswein vom Hochheimer Weingut im Weinegg erworben werden.
Zwischen 9 und 13 Uhr informieren die Lions-Mitglieder interessierte Bürger beispielsweise über ihre Unterstützung für das Antoniushaus, Deutschkurse für Geflüchtete und die kürzlich fertig gestellte Mahnmal-Sanierung. Verkauft werden drei Weine, die wahlweise einzeln oder gemeinsam im Dreierpaket erworben werden können. Der „Lionswein“ ist traditionell ein trocken ausgebauter Riesling, hinzu kommen ein Grauburgunder und ein Sauvignon Blanc, alle drei sind Demeter-zertifiziert und stammen vom Hochheimer Weingut im Weinegg des Lionsmitglieds Fabian Schmidt.
Auf dem Hochheimer Wochenmarkt verkauft der Lions Club Hochheim-Flörsheim am Samstag, den 06. Mai seinen Lionswein ebenso wie den Lions-Pass: ein Gutschein- und Rabattheft der hiesigen Gastronomie und Vereine.
von Holger Nicolay
Auf der Distriktversammlung der hessischen Lions in Kronberg hat Governor Ulf Grundmann dem Hochheimer Hans-Ulrich Hartwig den „Melvin Jones Fellow Award“, eine der höchsten Ehrungen, welche die weltweite Lions-Organisation zu vergeben hat, für seine Arbeit als Kabinettbeauftragter für Umwelt und Gesundheit verliehen.
Damit ist Hans-Ulrich Hartwig vom Landesvorsitzenden zum zweiten Mal für seinen überregionalen Einsatz hochkarätig geehrt worden. Bereits im Juni 2021 hatte der damalige Distrikt-Governor Jürgen Waterstradt Hans-Ulrich Hartwig für seinen Einsatz als Zonenleiter und seine außergewöhnlichen Verdienste im „Agroforst“- Projekt geehrt.
Schon damals stand die Vernetzung der Clubs untereinander im Mittelpunkt von Hans-Ulrich Hartwigs Schaffen. So gelang es ihm, innerhalb der Lions-„Zone“ Main-Taunus-Kreis Aktivitäten mit Vorbildwirkung unter den Clubs zu publizieren und damit erfolgreich um Nachahmer zu werben.
Das aus einer Vortragsveranstaltung des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim im Flörsheimer Graf-Stauffenberg-Gymnasium entstandene „Agroforst“-Projekt war eine dieser Aktivitäten. Sie wurde von Hans-Ulrich Hartwig initiiert und über die Distrikt- (Landes-) auf die Multi-Distrikt- (Bundes-) Ebene gehoben. Durch die Mithilfe zahlreicher Lions Clubs, der Stiftung Deutscher Lions und deutscher Entwicklungshilfegelder konnten Farmer in Äthiopien ausgebildet, weit über einhunderttausend Bäume gepflanzt und der drohenden Versteppung entgegen gewirkt werden.
Auf der Distriktversammlung der hessischen Lions in Kronberg erhielt Hans-Ulrich Hartwig (links) bereits zum zweiten Mal den „Melvin Jones Fellow Award“, eine der höchsten Ehrungen, welche die weltweite Lions-Organisation zu vergeben hat. Rechts applaudiert der Landesvorsitzende und Laudator, Distrikt-Governor Ulf Grundmann.
Nachdem ein Nachfolger für die Koordination des Lions Clubs im Main-Taunus-Kreis gefunden worden war, wurde Hans-Ulrich Hartwig in den Landesvorstand – das Distrikt-Kabinett – der Lions gewählt. Dort initiierte und koordinierte er als hessenweiter Beauftragter für Umwelt- und Hygiene-Projekte seither zahlreiche Hilfsaktionen: Das Agroforst-Projekt in Äthiopien wird von ihm weiter vorangetrieben und Spenden wartungsfreier Wasserfilter für Krisengebiete initiiert. Die kriegsgeplagte Ukraine und das türkische Erdbebengebiet wurden so teils direkt als Gemeinschaftsprojekt, teils dem ersten Vorbild folgend von weiteren Lions Clubs unterstützt.
So bewies Hans-Ulrich Hartwig, dass der Einsatz für Umweltschutz und Entwicklungshilfeprojekte vor allem vom Beispiel gebenden Engagement jedes einzelnen abhängt. Durch seine Begeisterungsfähigkeit schafft er es, direkt von Anfang an Mitstreiter und Nachahmer unter den Lions Clubs ins Boot zu holen, ohne mit zentralen Distriktbudgets in Vorleistung gehen zu müssen. Dies imponierte auch Distrikt-Governor Ulf Grundmann so sehr, dass er Hans-Ulrich Hartwig zum nunmehr zweiten Mal innerhalb von nur zwei Jahren mit dem „Melvin Jones Fellow Award“ auszeichnete.
von Holger Nicolay
Der Lions Club Hochheim-Flörsheim unterstützt vornehmlich solche sozialen und kulturellen Einrichtungen, die in Flörsheim und Hochheim tätig sind. So auch die vom Caritasverband Main-Taunus e.V. betriebene Tafel in Hattersheim – denn diese unterstützt auch zahlreiche Bedürftige in den beiden Städten am Main.
Diese Zusammenarbeit hat mittlerweile Tradition: Im Verbund zahlreicher lokaler Lions-Clubs wurde im Jahr 2019 die Anschaffung eines Kühltransporters ermöglicht, 2020 die pandemiebedingten, plötzlich notwendigen Mehraufwendungen der Tafel abgefedert. Um die Mobilität der Tafel weiter aufrecht zu erhalten, unterstützt der Lions Club Hochheim-Flörsheim nun die mittlerweile notwendigen Reparaturen am vier Jahre alten Kühltransporter mit eintausend Euro.
Die beiden Kühlfahrzeuge der Tafel – eines weist mit Lions-, eines mit Rotarier-Logo auf breite Unterstützung hin – sind an jedem Tag im Einsatz, um Lebensmittel von den Supermärkten der Umgebung abzuholen. „Unsere Ehrenamtlichen fahren feste Touren“, erläutert Markus Bartel, Fachbereichsleiter für Hilfe in besonderen Lebenslagen beim Caritasverband Main-Taunus, wie die Wagen im Einsatz sind.
Während Lions-Präsident Heinz-Peter Kohl und Past-Präsident Alexander von Renz draußen die Transporter begutachten, geht drinnen das Gewusel los: Zahlreiche Helfer – rund einhundert Ehrenamtliche in Hofheim und Hattersheim werden von nur zwei Hauptamtlichen koordiniert und unterstützt – bereiten die Ausgabe an die Kunden der Tafel vor: prekär Beschäftigte, Aufstocker, Bezieher von Bürgergeld und von Altersarmut betroffene Rentner werden wenig später kommen, denn sie sind mehr denn je auf die Unterstützung der Tafel angewiesen, weil bei deren niedrigen Einkünften „die Inflation voll zuschlägt“, so Barthel weiter.
Scheckübergabe des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim vor dem im Jahr 2019 unter anderem durch Lions-Spenden angeschafften und nun reparaturbedürftigen Kühltransporter der Tafel in Hattersheim: (von links) Lions-Past-Präsident Alexander von Renz, Lions-Präsident Heinz-Peter Kohl, Caritas-Fachbereichsleiter Markus Barthel und Tatyana Schurupow, die vor Ort die Ausgabe koordiniert.
Diese Situation beschäftigt nicht nur die hiesige Caritas-Einrichtung: Mehr Menschen denn je sind – durch ihren Sozialbescheid nachgewiesen – bei den Tafeln bezugsberechtigt: ein Trend der mit pandemiebedingten Einnahmeausfällen begann und sich nun mit Geflüchteten aus der Ukraine fortsetzt. Die Tafel in Hofheim hat die Zuteilung ihrer Ausgabekarten bei 173 gestoppt, und auch Hattersheim läuft mittlerweile bei 132% – gemessen an der Vollauslastung. „Dadurch kommt es leider ab und an zu Wartezeiten, was für unsere Kunden unangenehm ist. Und wofür wir wegen der sich bildenden Schlangen insbesondere die Anwohner in Hofheim um Nachsicht bitten“. Im Hattersheimer Gewerbegebiet ist da das Konfliktpotential deutlich niedriger.
Und wie funktioniert die Versorgung der Bedürftigen in Hochheim und Flörsheim? „Viele kommen trotz der Distanz persönlich vorbei, aber es gibt auch Lieferungen über Kooperationen, Ehrenamtliche und Nachbarschaftshilfen“, erläutert Markus Barthel.
Dass die Zahl der gut 300 Bezugsberechtigten im Main-Taunus-Kreis für ganze Haushalte und nicht für einzelne Personen steht, belegt eindrucksvoll die Leistungen der Tafel und ihrer Ehrenamtlichen: „Das kann der Single-Renterhaushalt ebenso sein wie eine zehnköpfige Familie“, gibt Markus Barthel den nachdenklich gewordenen Lions-Vertretern mit auf den Heimweg.
von Holger Nicolay
Am vergangenen Sonntag richtete der Lions Club Hochheim-Flörsheim sein zehntes Frühjahrs-Benefizkonzert in Flörsheim aus. Kaye-Ree begleitet von der Jazz-Express Bigband sowie die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums im Vorprogramm hatten für ein ausverkauftes Haus gesorgt. Noch an der Abendkasse war der Zulauf ungebrochen, so dass die Lions spontan weitere Stühle in die Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums stellten.
Die deutsch-persische Soulsängerin Kaye-Ree ist im Jahr 2018 durch die Pro7-Castingshow “The Voice of Germany“ einem breiteren Publikum bekannt geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie mit ihrer Band bereit zwei Schallplatten produziert, aus der aktuell dritten „Growth“ stammten die meisten der dargebotenen Titel.
Das Lions-Benefizkonzert bildete die Premiere dieser Stücke im Bigband-Sound, denn vor noch nicht einmal einem Jahr entschlossen sich Kaye-Ree und die Jazz-Express Bigband zur Zusammenarbeit, die zur vollständig neuen Interpretation ihrer Eigenkompositionen führte. Bigband-Leader Jonas Kießling und Matthias Opfermann hatten die Guitarren- und Percussion-lastigen Originale auf Saxophon-, Posaunen- und Trompeten-Sätze arrangiert, natürlich nicht ohne weiterhin auf eine starke Percussion-Section zu setzen. „Das wird durch die Vielzahl an Bigband-Stimmen facettenreicher, und ist auch für mich ziemlich experimentell und eine ganz neue Erfahrung“, beschrieb Kaye-Ree die Stimmung des Konzertes.
So kam eine moderne Interpretation von Bigband-Musik heraus, die sich weniger an einer swingenden und bluesigen Jazz-Tradition orientierte, sondern ganz bewusst die Dynamik und den Variantenreichtum des Funk in den Vordergrund stellte. Nachdem mit den Auftaktstücken „Bigger Picture“ und „Natural High“ das Thema dynamisch gesetzt worden war, wusste Kaye-Ree auch mit Tiefgang in Text und Melodie zu überzeugen. Überhaupt merkte das Publikum durchgängig, dass die dargebotenen Werke bis auf zwei Ausnahmen aus Kaye-Rees eigener Feder stammten, weil sie stets eine Geschichte oder Gegebenheit rund um den nächsten Song anzumoderieren wusste. „Forward“ ist so ein typischer Vertreter diese Gattung, geht es im Text doch um den Appell, den Blick nach vorne zu richten um das Jetzt zu genießen, anstelle mit zu vielen Gedanken in der Vergangenheit verhaftet zu bleiben.
Variantenreich auch die folgenden Stücke: „U.N.I.T.Y“ wusste mit einer Rap-Einlage zu überzeugen, die anfangs filigrane wie durchgängig ruhig-getragene „Endless Melody“ endete mit monumentalen Schlussakkorden. Bei „One“ hingegen bildete das verspielte Guitarrensolo als einzige Begleitung zu Kaye-Rees Stimme Anfang und Ende des Stücks, das mit persisch und englisch zudem zweisprachig daher kam und einen unmissverständlichen Appell für ein friedliches Miteinander – überall und insbesondere in Kaye-Rees Geburtsland Iran – aussendete.
Neben elf eigenen Songs hatten zwei gecoverte Stücke Einzug in das Konzertprogramm gehalten: Bob Marleys „Is this Love“ – bei „The Voice of Germany“ bereits ihr Erfolgstitel – erhielt durch Kaye-Ree eine unglaublich eigene Charakteristik, während es bei „Ain’t Nobody“ – einer Hommage an die kürzlich siebzig Jahre alt gewordene Ikone Chaka Khan – das Lions-Publik kaum mehr auf den Sitzen hielt.
Den Auftakt des Konzerts bildete die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums – eine Combo, in der seinerzeit auch der heutige Jazz-Express-Bandleader Jonas Kießling die Trompete spielte. „Wir haben gemeinsam am Graf-Stauffenberg-Gymnasium begonnen“, wusste der die Schüler-Bigband leitende Musiklehrer Bernhard Frank dem Publikum ergänzend zu berichten, um augenzwinkernd „ich als Lehrer, er als Fünftklässler“ hinzuzufügen.
Mit „Blues for a new Day“ wurde der Konzertabend eröffnet – einem zeitgenössischen Werk des international anerkannter Jazzkünstlers und Jazzpädagogen Mike Steinel, das nahtlos an traditionelle Jazzwerke im Bigband-Sound anknüpft. Verstärkt um die von Dominik Plachta angeleitete Rhythmusgruppe folgte „Tequila“, ein weithin bekanntes Stück, bei dem das Publikum sich bereits eifrig an den vokalen Einwürfen beteiligte. Das Percussion-lastige „Samba de Janeiro“ bildete den Abschluss des Vorprogramms, welches der erste Auftritt des Jahres 2023 für die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums unter der Leitung von Bernhard Frank war.
Die Überschüsse dieses Benefizkonzerts kommen den sozialen und kulturellen Projekten des Lions Clubs zugute, das heisst Organisationen wie dem Hochheimer Antoniushaus, Projekten an den Hochheimer und Flörsheimer Schulen, den Jugendfeuerwehren und der Unterstützung von aus der Ukraine Geflüchteten.
von Holger Nicolay
Basierend auf einer Idee von Präsident Alexander von Renz und der Möglichkeit, durch Veit Kappen, seines Zeichens Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Arbeitsmedizin, Impfstoff beziehen zu können, wurden zwischen Juli 2021 und Januar 2022 Impfungen gegen das Coronavirus angeboten.
Zwölf Impftermine, davon fünf große öffentliche auf dem Hochheimer Wochenmarkt und zwei vor den Flörsheimer Kolonnaden für die Öffentlichkeit, hat der Lions Club Hochheim Flörsheim organisiert. Fünf weitere Impftermine wurden für Hochheimer und Flörsheimer Schulen sowie in Zusammenarbeit mit dem Hochheimer Rathaus – vornehmlich für Senioren und Geflüchtete – angeboten. Insgesamt rund 2.000 Impfungen wurden so durchgeführt.
Im Sommer war die Resonanz noch verhalten, fünfzig Impfungen an einem Vormittag schienen ein gutes Ergebnis zu sein. Zum Zweitimpfungstermin einen Monat später hatte sich die Anzahl der Impflinge fast verdoppelt. Darunter eine hohe Anzahl an Erstimpfungen, so dass der Club sein Engagement fortsetzte. Beim folgenden Termin Ende Oktober – die herannahende Winterwelle war bereits präsent – wurden die verabreichten Impfungen auf knapp zweihundert abermals verdoppelt.
Nach der Impfung wurden frisch über der Holzkohle gegrillte Bratwürste angeboten und der eigene Lionswein verkauft. „Obwohl wir die Bratwürste als zusätzliche Motivation zum Impfen ausgelobt hatten, kamen die Impflinge aus Überzeugung – die meisten mussten wir explizit an den Imbiss erinnern“, freute sich Lions-Vizepräsident Heinz-Peter Kohl, der für die Organisation der Impftermine in Flörsheim verantwortlich zeichnete.
Zwischenzeitlich wurden auch Erst- und Zweitimpfungen mit der Hochheimer Stadtverwaltung für dezentral wohnende Senioren und Geflüchtete organisiert. Zudem waren die Lions zur Stelle, um Lehrkräfte der Flörsheimer Schulen sowie die Bewohner und Mitarbeiter des Hochheimer Antoniushauses, einer Einrichtung für Schwerstmehrfachbehinderte, mit Auffrischungsimpfungen (sogenannte „Booster“) zu versorgen. Über dreihundert Impfungen kamen so zustande.
„Wir präsentierten unsere Impfangebote in einem Zeltpavillon
auf dem Hochheimer Wochenmarkt bewusst niedrigschwellig
und ohne Voranmeldung.
Neben der konkreten Hilfe für unsere Mitbürger
sorgten wir so für viel Aufmerksamkeit“
(Präsident 2021/22 Alexander von Renz)
Möglich wurde das Impfangebot des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim durch sein Mitglied Veit Kappen. Als Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Arbeitsmedizin konnte er auf die stets ausreichende Menge an mRNA-Impfstoffen zugreifen, leitete die Impfungen und hatte zudem umfangreiche Vor- und Nachbereitung zu leisten. „Im Spätsommer hatte die Impfkampagne wieder Fahrt aufgenommen“, zeigte sich der Mediziner aus Leidenschaft vom Angebot seines Lions Clubs überzeugt, „und in den letzten Wochen des Jahres 2021 wurden wir von den Impfinteressierten nahezu überrollt.“
Dass dies nicht zu übermäßigen Wartezeiten führte, ist der umsichtigen Planung des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim und des Engagements einer Vielzahl seiner Mitglieder zu verdanken: „Wir haben im Vorfeld auf die online bereit gestellten Aufklärungsdokumente verwiesen, die Wartenden an mehreren Infoständen parallel betreut und beraten und dann an vier voneinander abgetrennten Impfstationen in einem Zelt geimpft“, beschrieb Alexander von Renz den logistischen und personellen Aufwand. „Aber es hat sich gelohnt: Wir bekamen viel positives Feedback aus der Bevölkerung. Auch konnten wir uns im Vorfeld der notwendigen Unterstützung der Verwaltungen sicher sein. So machte selbst der zwölfte Impftermin noch Spaß.“
Im Januar 2022 hatte die Nachfrage nach Impfungen dann merklich nachgelassen, aber nun hatte der Lions Club Hochheim-Flörsheim auch erstmals den neuen Kinderimpfstoff von BioNTech im Angebot, der ebenso wie Auffrischungsimpfungen auf reges Interesse stieß.
Rund 2000 Impfungen insgesamt sprechen für sich. „We serve“ einmal ganz praktisch umgesetzt, nicht indirekt mit Geldspenden, sondern ganz pragmatisch vor Ort, stets wo die Hilfe am meisten gebraucht wird.